Besucher einer Kino-Matinee erlebten einen spannenden Bild- und Tonvortrag von Rolf Hoffmann über die musikalische Welt des HHC und die Korker Geschichte.
„Akkordeon kann auch Kino“ – dass der von ihm gewählte Titel für die ungewöhnliche Matinee im Kehler Kino-Center stimmt, diesen Beweis haben der Hanauer Harmonika Club (HHC) Kork und Rolf Hoffmann, Fotograf unserer Zeitung, mit Bravour angetreten. In Bild und Ton konnten die Besucher eintauchen in die musikalische Welt des HHC und Korker Geschichte sowie Ereignisse aus anderen Kehler Ortsteilen.
Ralf Eller, der HHC-Vorsitzende, kam vor etwa einem Jahr mit der Idee zu Rolf Hoffmann, im Kino einen Film mit den mannigfachen Auftritten der Korker HHC-Musiker zu zeigen, ergänzt mit interessanten Geschichten aus dem Ort und dem Hanauerland. Eller rannte bei Hoffmann offene Türen ein. Und ebenso begeistert war Fabian Schauren, der im Juli dieses Jahres von Joachim Junghans die Leitung des Kino-Centers übernommen hat.
Am zweiten Oktober-Sonntag war es nun so weit: Bereits beim Eintreffen wurden die Gäste im Foyer des Kino-Centers von gefühlvoller Akkordeonmusik eingestimmt. Ein Ensemble des HHC umrahmte die Matinee mit dem Galopp aus der Suite Ballettabend und My Way. Es waren viele, sehr viele, die nicht nur Lust auf Popcorn und Eiskonfekt hatten, sondern darauf, das Akkordeon-Orchester in der schmucken Hanauer Tracht einmal bei einem anderen und damit um so interessanteren Auftritt kennenzulernen.
Bis in die 1970er-Jahre zurück hat Rolf Hoffmann in seinem Archiv Fotos und Filme vom HHC „ausgegraben“ und zu einem zweimal 40 Minuten Vortrag zusammengestellt, Korker Feste und musikalische Höhepunkte des Vereins im Mittelpunkt.
Auf der Leinwand lebendig wurden beispielsweise die HHC-Vereinsjubiläen zum 25-, 30- oder 40-jährigen Bestehen. An die Verabschiedung des langjährigen Dirigenten Charles Sonntag (1980-2004) wurde ebenso erinnert wie an Auftritte des Orchesters bei Vereinsfesten, etwa dem 100-Jährigen der Feuerwehr und das 70. Jubiläum des MGV im Festzelt in Odelshofen. Rührend die Bilder aus Vendenheim 2004 in einer eindrucksvollen Sequenz mit Tränen, die jetzt auch im Kino vereinzelt wieder flossen.
Weitere Filme gab‘s von Bühl-Festen. Und immer wieder Menschen, die Hoffmann gerne fotografiert. Viele legendäre Korker begegneten auf der Leinwand den Zuschauern, so „de Reife Karl“, Ilse Weghaupt, Albert Haag, August Brandau sowie die Professoren Kruse und Mattes, um nur einige zu nennen. Schmunzeln konnte man mit Hans Hermann und Helmut Schneider beim „Mundart Owe“ mit „Kerker Ditsch“.
Ausschnitte zeigte Rolf Hoffmann vom Jubiläum „1225 Jahre Kirchspiel Kork“ im Jahr 2003 mit dem großen Festumzug und immer wieder Ziehharmonika-Musik in froher Runde. Dazu passte dann auch der letzte gemeinsame Messdi-Gottesdienst 2010 mit den Pfarrern Alban Meier und Uli Henze, weil dabei natürlich der Messdi-Witz von Uli Henze nicht fehlen durfte.
Ein Rundgang durch verschiedenen Kehler Ortsteile beendete den rundum gelungenen Vortrag, für den es langanhaltenden Beifall gab: Das Publikum war begeistert. Ein ganzes Dorf schwelgt nun in Erinnerung – und mit den Korkern zahlreiche aus den umliegenden Ortschaften.
Zu Beginn hatte Ralf Eller mit Rolf Hoffmann ein kurzes Interview über sein fotografisches Schaffen geführt. Neben der Fotografie für die Zeitung machte Hoffmann oft auch mit einer zweiten Kamera Dias oder setzte ab 1985 die Videokamera ein, sodass nebenbei auch Filme entstanden sind. Den Besuchern hat es in den bequemen Kino-Sesseln gut gefallen. Und Fabian Schauren, der die Matinee möglich gemacht hat, träumt davon, dass sein Kino öfters einen solch guten Besuch verzeichnen darf.
„Man könnte das wieder einmal machen“, waren sich die Zuschauer an diesem Sonntagvormittag einig, und wünschten sich mehr solcher Erinnerungen. Der Wunsch fiel auf fruchtbaren Boden. Schließlich gibt es noch vieles in Hoffmanns Archiv.
Rolf Hoffmann
Bericht und Bilder HHC Peter Hoffmann 24
HHC Kehl – Kork September 2024